Wandern auf Krk lohnt sich: Die Insel in der Kvarner Bucht bietet vielfältige Möglichkeiten, in Wanderschuhen beschritten zu werden. Ich wandere heute von Baška über das Plateau des Mondes (Plato mjeseca) zum Gipfel Hlam. Mein schlechtes Anreisewetter hat sich glücklicherweise verzogen. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint und am Himmel zeigen sich ein paar harmlose Wolken.
Wandern auf Krk mit toller Aussicht
Baška sehe ich an diesem Morgen erst einmal nur von oben. Wir starten die Wanderung am Ortsrand und gehen 700 Meter bergauf zur strahlend gelben Kirche des Heiligen Johannes (Crkva Sv. Ivana). Neben der Kirche befindet sich der Friedhof. Unser Reiseleiter Ivo erklärt, dass die Toten in Kroatien immer mit den besten Aussichten gewürdigt würden.
Ich bin froh, dass ich noch lebe und mich lebendig an dem Blick über die Bucht von Baška, die Inseln Prvić und Rab erfreuen kann. Meine Kamera habe ich ständig im Einsatz, so phänomenal ist die Aussicht je weiter wir dann über einen Serpentinen-Waldweg bei leichter Steigung das Plateau des Mondes ansteuern.
Unfall auf dem Plateau des Mondes
Als wir Plato mjeseca erreichen, ist es mit den schattigen Plätzchen vorbei: Wir stehen nun mitten in einer steinigen Mondlandschaft mit alten Steinmauern, wo vereinzelt Schafe grasen. Vorsichtig setze ich einen Schritt vor den anderen und halte kurz an, wenn ich ein Foto von der herrlichen Landschaft schießen will.
Hier ist erhöhte Vorsicht angesagt: Obwohl man den Aufstieg zum Gipfel Hlam bei durchschnittlicher Fitness leicht meistert, lauern auf dem Erdboden tückische Stolpersteine.
Kaum versinke ich in Gedanken, lege ich mich ordentlich auf die Fresse und hole mir den obligatorischen Kroatien-Kratzer am linken Bein. Dass man nicht nur beim Wandern auf Krk, sondern überall im steinigen kroatischen Gelände aufpassen sollte, hatte ich ja schon im Blog-Artikel Gut gerüstet Wandern in Kroatien betont.
Nun fließt trotzdem wieder Blut, aber es handelt sich zum Glück nur um einen Kratzer. Auch meine Kamera hat den Sturz unbeschadet überstanden. Die letzten paar Meter zum Gipfel Hlam gehe ich mit der alten Kraft weiter und genieße die Aussicht.
Nach etwa 20 Minuten am Gipfelkreuz wandern wir den gleichen Weg zurück nach Baška. Etwas schade finde ich das, denn eines mag ich beim Wandern gar nicht: einen identischen Hin- und Rückweg.
Massentourismus in Baška
Ich freue mich schon auf die Abkühlung. Fast auf den Tag genau ein ganzes Jahr musste ich auf die geliebte Adria verzichten! Das Meer vor Baška ist kristallklar und karibisch türkis. Am gut besuchten Kiesstrand tummeln sich Familien mit Kindern und bierbäuchige Kerle. Hier höre ich fast nur noch Deutsch.
Auf nahezu jeder deutsch angepriesenen Speisekarte wird für Ćevapčiči und Ražnjići mit Pommes geworben – die beiden Gerichte, die man als typisch teutonischer Strandurlauber für „typisch kroatisches“ Essen hält. Inmitten dieser Szenerie gehe ich baden und denke: „Jedem Touri das seine.“
In meinem Kroatien-Urlaub bevorzuge ich auch in Zukunft Wandern und für die Abkühlung im Meer abgelegene, ursprüngliche Strände. (as)
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