Hast du dieses Jahr vor, mit dem Auto nach Kroatien zu reisen? Insbesondere wenn du zum ersten Mal mit dem eigenen PKW in den sonnigen Süden fährst, gibt es dabei einiges zu beachten. Erstens werden auf kroatischen Autobahnen Mautgebühren fällig. Zweitens solltest du auf der Durchreise durch Österreich und Slowenien die Vignettenpflicht des jeweiligen Landes einhalten. Was das für Reisen mit dem Auto und die damit verbundenen Kosten bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist eine Vignette?
Das französische Wort Vignette leitet sich von „vigne“ (zu Deutsch: Weinrebe) ab. Ursprünglich wurde der Begriff für das Etikett einer Weinflasche und später als Synonym für Aufkleber im Allgemeinen gebraucht. Im Straßenverkehr handelt es sich um einen länderspezifischen Aufkleber, der nach dem Kauf zur Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen am Fahrzeug angebracht werden muss.
In Deutschland gibt es weder eine Vignettenpflicht noch eine Maut auf Autobahnen. Sobald du jedoch auf dem Weg nach Kroatien die Grenze zur Alpenrepublik überquerst, ist eine Vignette erforderlich.
Vignettenpflicht in Österreich
Seit 1997 gilt auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen eine Vignettenpflicht für alle PKWs, Motorräder und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Bereits vor der Auffahrt auf die Autobahn oder Schnellstraße muss die Vignette ordnungsgemäß am Fahrzeug kleben. Alternativ besteht seit 2018 die Möglichkeit, sie rechtzeitig online in digitaler Form zu kaufen, zum Beispiel im Mautshop der österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) oder über die ASFINAG App. Insgesamt gibt es über 6.000 Vertriebsstellen in Österreich und im benachbarten Ausland. Die digitale Vignette ist an das Kennzeichen des Fahrzeugs gebunden.
Österreichische Vignetten können zehn Tage, zwei Monate oder ein Jahr gültig sein. Die Tarife für das Jahr 2023 sind in der folgenden Tabelle der ASFINAG aufgelistet.
Vignettenpflicht in Slowenien
Auch für diejenigen, die mit dem Auto durch Slowenien fahren, ist eine Vignette seit 2008 obligatorisch. Während in Österreich Klebevignetten nach wie vor gang und gäbe sind, akzeptiert das Nachbarland nur noch digitale Vignetten. Du kannst sie für deine Fahrzeugklasse ganz einfach online bestellen und anschließend das gut ausgebaute slowenische Straßennetz sorgenfrei nutzen.
Die E-Vignette ist für drei unterschiedliche Mautklassen vorgeschrieben. Zur Mautklasse 1 zählen Motorräder mit oder ohne Anhänger und Motorroller mit einer Spurbreite von bis zu 50 Zentimetern. Sämtliche PKWs und Wohnmobile bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und maximal 1,30 Meter Höhe (gemessen am Mittelpunkt der Vorderachse) fallen in Mautklasse 2A. Wohnmobile bis 3,5 Tonnen werden auch dann in diese Kategorie eingeordnet, wenn sie 1,30 Meter am Messpunkt überschreiten. Zu Mautklasse 2B zählen Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, die höher als 1,30 Meter sind. Das trifft beispielsweise auf größere Vans, Lieferwagen und Transporter zu.
Die Vignettenpflicht in Slowenien schlägt mit den teuersten Preisen für Vignetten in Europa zu Buche. Hier siehst du die Tarife für 2023 auf einen Blick:
Mautklasse 1
– Jahresvignette: 55 Euro
– Halbjahresvignette: 30 Euro
– 7-Tages-Vignette: 7,50 Euro
Mautklasse 2A
– Jahresvignette: 110 Euro
– Monatsvignette: 30 Euro
– 7-Tages-Vignette: 15 Euro
Mautklasse 2B
– Jahresvignette: 220 Euro
– Monatsvignette: 60 Euro
– 7-Tages-Vignette: 30 Euro
Sobald du mit deinem Fahrzeug die österreichisch-slowenische Grenze passierst, greift die Vignettenpflicht. Deshalb ist es ratsam, die digitale Vignette schon vor der Abreise zu kaufen. Und wichtig zu wissen: Falls du durch den Karawankentunnel fährst, musst du eine zusätzliche Maut zahlen.
Wie werden Vignetten kontrolliert?
Laut Angaben der ASFINAG werden Klebevignetten und digitale Vignetten in Österreich stichprobenartig durch manuelle Kontrollen und automatische Vignetten-Kontrollkameras überprüft. Der Service- und Kontrolldienst beschäftigt rund 100 Mitarbeiter.
Wie die Autobahngesellschaft der Republik Slowenien (DARS) erklärt, sind auf dem Autobahnnetz, an Kontrollpunkten und in Mautfahrzeugen Kameras installiert. Mit deren Hilfe überwacht der Mautstraßenbetreiber die Einhaltung der Vignettenpflicht.
Welche Strafen drohen beim Fahren ohne Vignette?
Wird man in Österreich beim Fahren ohne Vignette erwischt, verdonnert die ASFINAG Autofahrer zu 120 Euro Strafe. Motorradfahrer werden mit 65 Euro zur Kasse gebeten. Im Fall einer manipulierten Vignette droht das doppelte Bußgeld. Sofern die Zahlung der entsprechenden Beträge versäumt wird, folgen noch saftigere Verwaltungsstrafen – im schlimmsten Fall bis zu 3.000 Euro.
Das Bußgeld bei Missachtung der Vignettenpflicht in Slowenien hängt von der Mautklasse ab und liegt zwischen 300 und 800 Euro. Im Vergleich zu einer Geldstrafe sind die einzelnen E-Vignetten somit zu Schnäppchenpreisen erhältlich. Halte dich bei einer Autoreise also besser an die Vorschriften, dann bleibt dir auch mehr Geld für die Urlaubskasse in Kroatien. (as)
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