Split – Altstadt im Diokletianpalast

Promenade von Split

Wenn man Urlaub in Mitteldalmatien macht, sollte man Split gesehen haben. Die alte Hafenstadt ist mit rund 200.000 Einwohnern nicht nur die zweitgrößte Stadt Kroatiens, sondern beherbergt seit 1979 auch ein Stück UNESCO Weltkulturerbe: den zwischen 295 und 305 nach Christi erbauten Diokletianpalast.

Das antike Bauwerk diente dem römischen Kaiser Diokletian als Alterssitz. Im Jahr 305 legte er als einziger Kaiser aus der Römerzeit freiwillig sein Amt nieder. Der Palast prägt das touristische Zentrum von Split aber bis heute.

Beim östlichen Teil der Altstadt handelt es sich um eine bewohnte Festung in den Palastmauern. Entlang der Südmauer zum Meer haben sich zahlreiche Restaurants und Cafés niedergelassen. An dieser Promenade (kroatisch: Riva) kann man herrlich flanieren, an Schmuck- und Kunstständen vorbei schlendern und fahrende Hochhäuser beobachten – sprich: Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen von Split Station machen.

Der Markt mit seinen Obst- und Gemüseständen befindet sich nur wenige Schritte von der Promenade entfernt. Falls man eine kleine Stärkung braucht, bekommt man dort Gelegenheit, sich mit frischen Früchten und mehr einzudecken.

Split
Foto: Kroatien-Liebe

Durchgang durchs Kellergewölbe

In die Altstadt von Split gelangt man durch ein Kellergewölbe des Diokletianpalastes. Heutzutage wissen Händler die weitläufigen unterirdischen Hallen strategisch für sich zu nutzen. An der Hauptachse des Durchgangs reiht sich ein Schmuck-, Postkarten- und Souvenirverkäufer neben den anderen.

Die gut erhaltene römische Bausubstanz wird mit Scheinwerfern atmosphärisch in Szene gesetzt. Somit könnte der Kaiserpalast auch in „Touristenhochburg“ umbenannt werden, was jedoch an einem bedeutenden Weltkulturerbe kaum verwundern sollte.

In einigen Räumen des Kellergewölbes warten archäologische Exponate, die man in aller Ruhe hinter Glas betrachten kann.

Peristyl von Split
Foto: Kroatien-Liebe

Das Peristyl und die Kathedrale

Campanile von Split
Foto: Kroatien-Liebe

Die Touristenströme konzentrieren sich unweit der Verkaufsstände, denn dieser Weg führt direkt ins Peristyl des Diokletianpalastes. Eingeschlossen in die syrischen Bögen liegt ein Innenhof, der mit diversen architektonisch kunstvollen Kultdenkmälern (unter anderem drei Tempel und Diokletians Mausoleum) Hobby- und Profi-Fotografen eine ganze Menge Motive beschert.

Das Mausoleum ist die heutige römisch-katholische Kathedrale. Bei einer Besichtigung des Gotteshauses sollte man daran denken, Schultern und Knie zu verhüllen – auch für Stadtbesuche an heißen Sommertagen empfiehlt es sich also, eine leichte Jacke oder ein Tuch bei sich zu tragen.

Die Kathedrale wurde mit ihrer Erbauung im vierten Jahrhundert nach Christi dem Heiligen Domnius geweiht und zählt zu den ältesten katholischen Kirchen der Welt. Diokletians letzte Ruhestätte ist heutzutage Sitz des Erzbischofs von Split-Makarska.

Den Bau der Kathedrale und die Errichtung des sechsstöckigen Glockenturms trennen fast 1.000 Jahre: Der sogenannte Campanile des heiligen Domnius, der mit seinen rund 60 Metern als eines der höchsten Bauwerke des mittelalterlichen Dalmatiens gilt, entstand zwischen dem 13. und dem 16. Jahrhundert. Aufgrund der Länge der Bauzeit prägen ihn sowohl romanische als auch gotische Stil-Elemente.

Kathedrale von Split
Foto: Kroatien-Liebe

Bummeln im mittelalterlichen Zentrum von Split

In der Altstadt von Split kann man sich durch enge, mediterrane Gassen treiben lassen. Dass die ursprünglich griechische Kolonie an der Adria im Laufe ihrer turbulenten Geschichte starke italienische Einflüsse erfahren hat, schlägt sich in ihrer Architektur nieder.

Split trug lange Zeit den italienischen Namen Spalato und war im 10. Jahrhundert nach Christi Teil der Republik Venedig. Von der kulturellen Macht Italiens zeugen unter anderem Bauwerke wie die Venezianische Loggia, wo das Ethnographische Museum untergebracht ist, oder die von Giovanni Battista Meduna erbaute Prokurative (1858/1859).

Das alte Stadtzentrum von Split präsentiert sich außerdem als Umschlagplatz für Lavendelsäckchen. Für ein paar Kuna kann man sich den charakteristischen Geruch des adriatischen Sommers mit nach Hause nehmen, um dann während der Abwesenheit von Kroatien jeden Tag vom Lavendelduft zu zehren und die Glut der Sehnsucht zu schüren …

In den Gassen der Altstadt von Split haben sich mehrere Kunstgalerien angesiedelt, wo sich die Werke zeitgenössischer Maler anschauen und natürlich auch erwerben lassen. Wenn man lieber selbst der Fotokunst frönt, bietet Split eine Vielzahl von lohnenswerten Bildmotiven – seien es Wäscheleinen, die hoch über der Straße gespannt sind, stromernde Katzen oder mit Bougainville berankte Häuser.

Wie es sich für einen Touristenmagnet gehört, sorgen im alten Stadtkern zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars für das leibliche Wohl der Gäste. Soll es nur eine Kleinigkeit sein, erhält man bereits für 10 oder 20 Kuna ein Stück Pizza zum Mitnehmen auf die Hand.

Bevor ich bei meinem ersten Split-Besuch im September 2013 durch die Altstadt spaziere, zieht es mich in den Park Marjan auf einem Berg im westlichen Teil von Split. Ich will erst einmal einen Überblick über die Stadt von oben gewinnen. Die Aussicht habe ich hier auf dem Foto festgehalten.

Blick auf Split
Foto: Kroatien-Liebe

Optimale Verkehrsanbindung

Übrigens logiere ich in Tučepi an der Makarska-Riviera. Von Makarska fahren mehrmals täglich preiswerte Überlandbusse entlang der malerischen Küstenstraße nach Split.

Der Busbahnhof von Split befindet sich am Hafen, in der Nähe der Promenade Riva und des Durchgangs zur Altstadt. So sind alle Sehenswürdigkeiten innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichbar.

Wenn man möchte, kann man im Hafen auch an Bord einer Fähre zu den umliegenden Inseln wie Hvar und Brač gehen.

Der Flughafen von Split liegt etwa 20 Kilometer außerhalb, und zwar näher an der Stadt Trogir als an Split selbst. Die Landung dort habe ich als recht abenteuerlich in Erinnerung: Wegen der relativ kurzen Landebahn musste der Pilot stark abbremsen. Ich war also erst einmal ein bisschen aufgeschreckt, bevor ich kroatischen Boden betreten haben. (as)

Autor

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Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

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