In der Region zwischen Omiš und Split wird gerne behauptet, dass Soparnik der Vorläufer der italienischen Pizza wäre. Ob der gedeckte, herzhafte Kuchen wirklich von den Römern „importiert“ wurde, ist nicht eindeutig geklärt. Fakt ist jedoch, dass Soparnik heute als eine der bekanntesten Spezialitäten in Mitteldalmatien gilt.
Eine andere Theorie besagt, das Rezept stamme von den Osmanen und sei zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert nach Dalmatien gelangt. Inzwischen stellt Kroatien nationale Ansprüche an den Mangold-Kuchen: Das kroatische Kulturministerium und der Verein „Poljički soparnik“ haben Soparnik sogar zum geschützten immateriellen Erbe des Landes erklärt.
Im Grunde ist es ein recht einfaches, veganes Gericht, das in manchen Orten in süßer Variante vorkommen kann – beispielsweise mit Karamell, Nüssen oder Trockenfrüchten. Ich versuche mich an einem traditionellen Soparnik mit Mangold-Füllung.
Zutaten für Soparnik
Für den Teig nehme man folgende Zutaten:
500 Gramm Mehl
eine Prise Salz
einen Teelöffel Essig
etwas Olivenöl
lauwarmes Wasser
Für die Füllung:
etwa 1.000 Gramm Mangold
ein Bund Petersilie
eine Zwiebel
Salz
einige Löffel Olivenöl
Zum Bestreichen:
Olivenöl
gehackte Knoblauchzehen
Die Zubereitung
Man knete aus Mehl, Essig, Olivenöl und Wasser einen glatten Teig, den man ungefähr zwei Stunden im Kühlschrank ruhen lasse.
In der Zwischenzeit schneide man die grünen Mangold-Blätter in Stücke und entferne die harten Stiele. Man wasche den Mangold und vermische ihn mit Zwiebelwürfeln, gehackter Petersilie, Salz und Olivenöl.
Nach der Kühlzeit teile man den Teig in zwei Hälften, die man mit einem Nudelholz zu zwei Kreisen ausrolle. Eine der Teigschichten belege man bis auf einen kleinen Rand mit der Mangold-Füllung und decke sie mit dem anderen Teigkreis ab. Die Ränder knete man dann zusammen und lege den Soparnik vorsichtig auf ein mit Olivenöl bestrichenes Backblech.
Traditionell wird das dalmatinische Gericht auf einer Feuerstelle, dem sogenannten Komin, mit Holzglut bestrichen gebacken. Damit kann ich leider nicht dienen: Deshalb wandert mein Soparnik bei 200 Grad für 15 bis 20 Minuten in den Elektro-Ofen, wo ich ihn goldbraun werden lasse.
Vor dem Servieren bestreiche ich die mit eigenen Händen gezauberte Dalmatien-Delikatesse mit gehacktem Knoblauch und kroatischem Olivenöl von der Insel Brač. Schon dieser Duft macht Appetit!
Fazit: So schmeckt Soparnik
Soparnik erinnert mich ein bisschen an Pizza. Der Mangold (kroatisch: blitva) ist aber ein typisch dalmatinisches Gemüse, das seinen Geschmack zwischen den Teighälften wunderbar entfaltet.
Vor dem Backen hatte ich übrigens die Befürchtung, dass die Füllung versalzen sein könnte, doch das ist glücklicherweise nicht der Fall: Wer es geschmackvoll mag, darf ruhig mit dem Salz ein bisschen großzügiger umgehen!
Das heißt also: Ich finde das Zeug sehr lecker! Natürlich bin ich keine professionelle Küchenfee. Wenn Ihr wissen wollt, wie dieses Essen von echten dalmatinischen Meisterköchen zubereitet wird, nehmt doch an der Genussreise durch Dalmatien teil. Am zweiten Tag der Tour steht in einem lokalen Restaurant ein Koch-Workshop für Soparnik auf dem Programm. (as)
Kommentare