Der Tierschutz in Kroatien erlebte vor wenigen Tagen einen wichtigen Durchbruch: Wie Vecernji.hr am 20. Mai berichtete, habe die Regierung in Zagreb vergangene Woche den Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz verabschiedet.
Nachdem bereits am 1. Januar 2017 die Zucht und Tötung von Tieren für die Pelzproduktion gesetzlich verboten wurde, soll das neue Gesetz vor allem die Lebensbedingungen für streunende Hunde und Katzen maßgeblich verbessern.
Tierschutz in Kroatien: gegen Tötungen in Sammelstellen
Bislang ist es möglich gewesen, Streuner in kroatischen Tiersammelstellen nach 60 Tagen des Aufenthalts zu töten. Das zukünftige Tierschutzgesetz schreibe hingegen Kastrationen und Sterilisationen in Notunterkünften vor. Zudem sei geplant, herrenlose Tiere mit einem Mikrochip zu versehen, artgerechte Pflege für die Vierbeiner bereitzustellen und Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu leisten – mit dem Ziel, dass mehr Menschen ein Haustier bei sich aufnehmen.
In Regionen, in denen sich besonders viele Straßenhunde tummeln, könne das Ministerium für Landwirtschaft in naher Zukunft Gelder für deren Kastration bzw. Sterilisation bewilligen.
Weitere längst fällige Punkte im Gesetzesentwurf zum Tierschutz in Kroatien betreffen die Haltung von Kettenhunden und Tieren in Zirkussen sowie die Zucht und den Verkauf von Haustieren.
Für die Bevölkerung ein Durchbruch zum Wohle der Tiere
Die kroatische Bevölkerung begrüße diese Änderungen im Tierschutzgesetz mit Begeisterung, erklärt der Präsident der Tierschutzorganisation Animal Friends, Luka Oman. Das Istrien-Magazin InIstrien schreibt: „Der Gesetzeslage nach wird man Kroatien schon sehr bald zu den fortschrittlicheren Ländern in Sachen Tierschutz zählen können.“
Laut Vecernji sei der Gesetzesentwurf das Ergebnis der immer lauter werdenden Stimmen in der Bevölkerung, die das Landwirtschaftsministerium unter Leitung von Tomislav Tolusić nun endlich erhört habe.
Verabschiedung voraussichtlich nach der Sommerpause
Wann genau das überarbeitete kroatische Tierschutzgesetz verabschiedet wird, ist bisher noch nicht bekannt. Nach der Sommerpause muss es zunächst im Parlament Sabor in Zagreb beschlossen werden und soll danach möglichst bald in Kraft treten. (as)
Kommentare