Die Stimmen aus der Bevölkerung gegen ein bestimmtes Bauvorhaben bei Omišalj wurden nicht erhört! Ende Januar hat die kroatische Regierung den schwimmenden LNG Terminal auf Krk genehmigt und zu einem strategischen Regierungsprojekt erklärt.
Wie das Magazin Stimme Kroatiens am Mittwoch berichtete, nannte der kroatische Umweltminister Tomislav Ćoric folgenden Grund für diese Entscheidung: „Die Realisierung des LNG-Terminals wird die Energie-Union fördern.“
Die Investition in den Bau werde auf 234 Millionen Euro geschätzt. 100 Millionen wolle Kroatiens Regierung selbst investieren. Da die Europäische Kommission das Projekt auf die Liste der gemeinsamen Interessen gesetzt habe, werde selbige einen nichtrückzahlbaren Zuschuss von 101,4 Millionen Euro leisten.
Vergebliche Proteste gegen den LNG Terminal auf Krk
Die Zerstörung des Lebensraums Adria scheint also besiegelt zu sein! Damit im LNG Terminal auf Krk Erdgas aus den USA verflüssigt werden kann, muss es auf rund -162 Grad Celsius abgekühlt werden. Bei diesem Vorgang besteht die Notwendigkeit, dass die Unterwasserrohre ständig durch Chlorwasser kühl gehalten werden. Chlor hat aber noch einen zweiten Effekt: Es vergiftet das Meer, tötet Pflanzen und Tiere unter Wasser und am Ufer.
Vor der Genehmigung des Bauvorhabens hatte es in Kroatien rege Proteste gegen den Flüssiggas-Terminal gegeben. Anfang März 2018 gingen beispielsweise in Rijeka Tausende von Demonstranten gegen die Gasaufbereitungsanlage auf die Straße, während die Gemeinde Omišalj zu einer Online-Petition aufrief.
Ausschreibung zur Erkundung von Erdöl- und Erdgasfeldern
Offenbar hat all das nichts genützt – trotz der jährlich wachsenden Zahlen für den Wirtschaftszweig Tourismus! Der LNG Terminal auf der beliebten Urlaubsinsel in der Kvarner Bucht ist im Übrigen nicht das einzige „innovative“ Projekt der Regierung unter Premierminister Andrej Plenković.
Es erfolgte außerdem eine Ausschreibung zur Erkundung von Erdöl- und Erdgasfeldern im Dinarischen Gebirge – laut Angaben des kroatischen Umweltministeriums unter „höchsten Umweltstandards“ und nur mit Zustimmung der jeweiligen Gemeinden. Nationalparks und die Küstenregionen seien nicht betroffen. Zum großen Glück der zahlungsfreudigen Kroatien-Urlauber! (as)
Titelbild: djedj / Pixabay
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