Der erste Neujahrsgruß sollte niemals aus dem Munde einer Frau kommen! Wenn doch, wird man das ganze Jahr von Pech verfolgt. Das besagt zumindest ein kroatischer Aberglaube an Neujahr. Von dieser Unglücksweisheit erzählt die Zagreber Stadtführerin Iva Silla bei ihrem Adventsrundgang Zagreb Christmas Carol. Ich habe ihr dabei im Dezember 2016 gelauscht und dieses Jahr war ich zufällig auch wieder dabei.
Um den Fluch aus Frauenmündern abzuwenden, sei in früheren Zeiten sogar ein Schornsteinfeger in der Silvesternacht von Haustür zu Haustür gezogen, um den Menschen in Zagreb ein frohes Neues Jahr zu wünschen. Mit Sicherheit wurde für diesen Job mehr als nur EIN Herr engagiert und es stellt sich natürlich auch die Frage, ob die Damen bis zu seinem Besuch schweigen mussten!
Kroatischer Aberglaube: nur mit Männern Silvester feiern?
Vor einem Jahr habe ich mich noch tagelang an Ivas Geschichte erinnert und mit einem Freund und dessen Ehemann Silvester gefeiert. Mit zwei Männern zum Anstoßen sollte das Glück doch gleich doppelt zu mir kommen, dachte ich mir. Eine Minute nach Mitternacht grüßte mich auch prompt das dritte männliche Wesen – per WhatsApp aus Kroatien. 2017 wurde also ein Jahr voller Höhenflüge – im wahrsten des Wortes!
Und 2018? Die beiden Jungs haben andere Pläne und ich rutsche diesmal mit einer Freundin ins Neue Jahr! Muss ich mir nun Sorgen machen? Noch hoffe ich ja, dass der Überbringer der ersten Neujahrsbotschaft außerhalb unseres Beisammenseins ein Mann ist! Was Neujahrsgrüße nach Kroatien betrifft, sollte ich mich in den ersten zwölf Stunden von 2018 wohl besser ebenfalls zurückhalten. Immerhin bin ich laut Silvesterbrauch als Frau eine Unglücksstifterin! Aber es ist ja eh alles nur kroatischer Aberglaube, oder? (as)
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