Hast du schon mal Kroatien im April bereist? Wenn du meine Beiträge bereits ein bisschen länger verfolgst, dann weißt du ja, dass ich am liebsten während der Nebensaison im Land bin. In diesem Jahr erlebe ich den Monat, der macht, was er will, auf Korčula. Nachdem ich 2023 teilweise in Kroatien überwintert habe, wünsche ich mir Frühlingserwachen an der Adria. Wie ich es empfunden habe, erfährst du in diesem Artikel!
Das Klima in Kroatien im April
Das Wetter kann in Kroatien im April schon sehr angenehm sein. Bis Mitte des Monats scheint bei meinem Aufenthalt in Süddalmatien jeden Tag die Sonne, während das Quecksilber über die 20-Grad-Marke klettert. So schlüpfe ich in meine Sommersachen und wate an den Stränden von Lumbarda mit nackten Füßen durchs Wasser. Nur einmal nehme ich ein erfrischendes Ganzkörper-Bad und husche schnell zurück ans Ufer. Das türkis leuchtende Wasser ist mir noch zu kalt!
Anstatt meine Nachmittage mit Sonnenbaden am Strand zu verbringen, mache ich Radtouren und gehe am Meer spazieren. Die milden Temperaturen sind perfekt, um sich an der frischen Luft zu bewegen und Vitamin D zu tanken. Ich fühle mich glücklich, entspannt, drehe Videos und schnuppere an Frühlingsblumen, während Hummeln und Schmetterlinge von Blüte zu Blüte schwirren.
Mitte April kommt es in Dalmatien zu einem Kälteeinbruch. Es wird kaum wärmer als 15 Grad, während am Himmel dicke Wolken hängen, die sich ab und zu über der Insel ergießen. Nun fällt es mir schwerer, Tagesausflüge mit dem Fahrrad zu planen. Das spielt mir in die Karten, wichtige Projekte zu einem Abschluss zu bringen, zum Beispiel meine Social-Media-Weiterbildung oder meinen Schweden-Reiseführer 10 Herzensorte bei Stockholm. Die positive Energie auf Korčula inspiriert mich auch zum Schreiben neuer Songs. Derweil bin ich froh, dass ich meinen Koffer sowohl mit Sommerkleidung als auch mit langärmligen Sachen gefüllt habe.
Geschlossene Lokale auf Korčula
Egal, wie gnädig sich der Wettergott in Kroatien im April verhält, du solltest dich darauf einstellen, dass noch nichts los ist. Die meisten Strandbars, Weinlokale und Restaurants befinden sich bis Anfang Mai im Winterschlaf. Das ist nicht nur auf Korčula so, sondern auch am anderen Ufer auf der Halbinsel Pelješac. Das Städtchen Orebić wirkt wie im tiefsten Lock-Down: kaum Menschen auf der Straße, am Strand erst recht nicht, nur ein Fischer mit seiner Angel. Der Strand Trstenica ist leer, das gleiche Bild im Surfer-Ort Viganj. Die Einöde hat den Vorteil, dass ich mich beim Radfahren auf die traumhafte Landschaft konzentrieren kann, ohne Angst zu haben, dass mich endlose Autokolonnen vom Sattel reißen.
Auch die vielen Kinder der Bewohner von Lumbarda spielen vergnügt auf der Straße. Auf Fahrrädern und Inlinern machen sie Streifzüge durchs Dorf. Mit einem Lächeln auf den Lippen erinnere ich mich an meine eigene Kindheit. Wann habe ich in Deutschland das letzte Mal spielende Kinder auf der Straße gesehen? Das ist schon lange her!
Erwachsene treffen sich in den wenigen offenen Lokalitäten zum Nachmittags-Kaffee. Im Süden ist es auch zu meinem Ritual geworden, mich mit einer Tasse Cappuccino ans Meer zu setzen und die Gedanken schweifen zu lassen. Alles polako – langsam und gemütlich! Emsig gearbeitet wird in den Weinbergen, damit der Weißwein Grk gedeiht – die kroatische Rebsorte, die nur in Lumbarda angebaut wird.
Touristische Touren erst ab Mai
Falls du mit touristischen Ausflügen wie Weinverkostungen liebäugelst, solltest du dich bis Mai gedulden. Die Taxiboote nach Badija und Vrnik sind noch genauso eingemottet wie der Panoramawagen für Weintouren. Um die kleinen Inseln vor Korčula zu besuchen, ist es also sinnvoll, einen Einheimischen mit Boot zu kennen, der dich dorthin bringt. Eine mögliche Alternative wäre nur, von Lumbarda nach Vrnik zu schwimmen, am besten mit wasserfestem Beutel für Kleidung, Handy etc. Offiziell ist auch der Fahrradverleih dicht, doch meine Vermieterin kennt die Betreiber und arrangiert mir eine Ausleihe zum Sonderpreis.
Schon Trubel in Split und Dubrovnik
Findest du das Kroatien im April aus meinen Schilderungen zu langweilig? Dann ab nach Split und Dubrovnik. In den beiden Touristen-Zentren von Dalmatien sind schon viele Reisegruppen mit Bussen unterwegs. In den Restaurants zahlst du doppelt und dreifach für einen Kaffee, während Kellner genervt wirken und sich der Verkehr in den Ballungszentren staut. Überall wird auf Englisch für Touren, Essen und Dienstleistungen wie Mobilfunk geworben, um den ins Land stürmenden US-Besuchern zu schmeicheln. Schließlich seien sie sehr zahlungsfreudige Gäste, wie mir die Stadtführer Ivo und Marko unabhängig voneinander berichten.
Noch einmal Kroatien im April?
Dieses Jahr komme ich nur zweimal kurz nach Split und schätze das ruhige Dorfleben auf Korčula sehr, obwohl ich mir an manchen Tagen mehr Menschen herbeisehne. Ich bin aber auch froh, dass ich viel Zeit habe, um mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Zu oft fühle ich mich auf meinen Reisen als digitale Nomadin abgelenkt und bringe Projekte dann nicht ganz so schnell zu einem Abschluss, wie ich es mir vorgenommen habe. Kroatien im April hat also ein Gutes für mich – zurückkehren möchte ich beim nächsten Mal jedoch im Mai oder September. Und du? Welche Reisezeit magst du in Kroatien am liebsten? (as)
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