Die höchste kroatische Fußball-Liga, die Hrvatski Telekom Prva Liga (HNL), geht in ihre entscheidende Saisonphase. In Europa läuft die Liga längst unter dem Radar vieler Fußballfans, während die Mannschaften auch weltweit regelmäßig Aufsehen erregen. Vor allem die Hauptstädter von Dinamo Zagreb haben in der Champions und Europa League bereits häufiger für Furore gesorgt. Vereine wie Hajduk Split oder HNK Rijeka sind den europäischen Fußballfans natürlich ebenfalls ein Begriff.
Im Gegensatz zu den großen Ligen Europas, bei denen es lediglich in England und Italien noch eng im Meisterschaftsrennen zuzugehen scheint, können sich in Kroatien mehrere Mannschaften kurz vor dem Saisonende berechtigte Hoffnung auf die Meisterschaft machen. Immerhin ist die Hrvatski Telekom Prva Liga für ihre zahlreichen Talente bekannt. Schon eine Vielzahl von Spielern hat es in die europäischen Topvereine geschafft.
Besucherzahlen der Hrvatski Telekom Prva Liga
Die Besucherzahlen der aus zehn Teams bestehenden HNL bewegen sich seit Jahren durchschnittlich bei unter 3.000 Fans pro Spiel. Insbesondere Hajduk Split wertet diesen Schnitt jedoch auf und empfängt im Schnitt rund 10.000 Fans im Stadion Poljud. Immer wenn gegen den Erzrivalen Dinamo Zagreb gekickt wird, brennt die Luft in der Hafenstadt. Doch auch abseits des Vječni derbi, das in der aktuellen Saison noch zweimal ausgetragen wird, hat die kroatische Fußball-Liga in der Spielzeit 2021/22 viel zu bieten.
Enges Meisterschaftsrennen
Im Gegensatz zur vergangenen Saison, aus der Dinamo Zagreb als unangefochtener Meister hervorging, herrscht zurzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Hrvatski Telekom Prva Liga. Die ersten vier Teams trennen nur vier Punkte. Lange Zeit hatten die Kicker vom HNK Rijeka die Tabelle angeführt, bevor sie zuletzt Punkte einbüßten.
Nachdem Rijeka 2017 letztmals die Dominanz von Dinamo Zagreb brechen konnte und seine erste Meisterschaft feierte, tritt der Club dieses Jahr wieder als Außenseiter in die entscheidende Saison-Phase ein. Die Wettquoten der Buchmacher zeigen deutlich, dass die Fans 2022 erneut mit einem Erfolg von Dinamo Zagreb rechnen. Ein Sportwettenanbieter Vergleich kann übrigens hilfreich sein, um den Anbieter mit den besten Quoten für den potenziellen Meister aus der kroatischen Hauptstadt zu finden.
Neben dem Verein Hajduk Split, der seit 2005 auf eine nationale Meisterschaft wartet, mischt sich in das Feld der Titelanwärter der NK Osijek. Der Verein aus Slawonien überraschte bereits in der vergangenen Saison, als er sich die Vizemeisterschaft sicherte. Ein Blick in die Tabelle beweist, dass Osijek punktgleich mit Dinamo an der Spitze steht. Abgesehen von einem Pokalsieg im Jahr 1999 hat das Team von Trainer und Ex-Nationalspieler Nenad Bjelica national allerdings noch keinen weiteren Titel errungen.
Stars von morgen in der Hrvatski Telekom Prva Liga
Fußball-Superstars spielen in der kroatischen Liga nicht. Die jüngere Vergangenheit hat dagegen gezeigt, dass Talente aus Kroatien des Öfteren zu den Topclubs im europäischen Ausland abwandern. Die bekanntesten Beispiele sind mit Sicherheit Luka Modrić von Real Madrid und Ivan Perisić, der bei Inter Mailand die Offensive belebt.
Ante Rebić, Domagoj Vida und Marcelo Brozović starteten ihre Karriere in der kroatischen Liga. Für die kommende Saison verpflichtete der FC Bayern München den erst 16-jährigen Lovro Zvonarek, der bereits in der ersten kroatischen Liga für den NK Slaven Belupo Koprivnica spielt. Vier Tage nach seinem Geburtstag debütierte er bei einem Match gegen den HNK Rijeka und ist derzeit der jüngste Spieler der Hrvatski Telekom Prva Liga.
Es gibt noch weitere hoffnungsvolle Nachwuchs-Talente in der HNL. Kroatiens U19-Nationalspieler Niko Rak (18) gehört zum festen Stammpersonal von HNK Šibenik. Zudem gilt der 19-jährige Flügelspieler Stipe Biuk von Hajduk Split als großes nationales Talent. Sein Marktwert wird bereits mit stolzen 4,5 Millionen Euro beziffert.
Marko Bulat von Dinamo Zagreb war schon kurz davor, die kroatische Liga zu verlassen. 2020 wollte der FC Barcelona den heute 20-jährigen Spieler unter Vertrag nehmen und der Deal musste nur noch unterschrieben werden. Am Tag seines Abflugs nach Spanien wurden jedoch wegen der Corona-Beschränkungen alle Flüge gestrichen. Er blieb also in Kroatien und wechselte innerhalb der Liga von Šibenik zum Dauermeister.
Aufgeheizte Stimmung in Kroatiens Fußballstadien
Trotz der niedrigen Zuschauerzahlen ist die Stimmung in den kroatischen Stadien oft aufgeheizt. Insbesondere bei Hajduk Split, Dinamo Zagreb und HNK Rijeka sind die Fan-Szenen überregional bekannt. Als Fußballfan sollte man immer etwas aufpassen, da es gelegentlich zwischen rivalisierenden Fan-Blöcken zu Ausschreitungen kommen kann. Manche Szenen sind auch nationalistisch geprägt, was bei deutschsprachigen Besuchern Irritationen auslösen könnte. Insbesondere die Spuren, die der kroatische Unabhängigkeitskrieg in den 1990er Jahren hinterlassen hat, spiegeln sich bis heute in Teilen der Fan-Kultur wider.
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