Die Saison der Herbstdepressionen ist eingeläutet und pünktlich zu Beginn veröffentlichen Mladen Burnać & Matija Dedić Ende Oktober den Song „Rana jesen miriše“ (Früher Herbstgeruch). Es ist ein Lied der leisen Töne, das nur aus der warmen, teils zerbrechlich klingenden Stimme des Sängers und einer Klavierspur besteht.
Mladen Burnać & Matija Dedić (der Pianist ist der Sohn des 2015 verstorbenen kroatischen Poeten und Musikers Arsen Dedić) haben die Ballade im vergangenen Monat im Studio Tihomir Preradović in Zagreb aufgenommen und dabei gleich das dazugehörige Musikvideo gedreht.
Mladen Burnać & Matija Dedić liefern Soundtrack zur Jahreszeit
Der Sänger versteckt seine Augen in der Gesangskabine hinter einer Sonnenbrille, sein Look erinnert leicht an Conchita Wurst und die poetischen Worte, die aus Mladens Feder stammen, dürften jedem leidenschaftlichen Nicht-Liebhaber herbstlicher Dunkelheit voll aus der Seele sprechen.
Unter anderem singt er: „Ich hasse mich selbst, ich hasse andere. Langsam töte ich mich. Ich werde jetzt nach Hause gehen und dieser Tag ist verzweifelt.“ Sicherlich harter Tobak, wenn man endlose Wochen ohne Sonnenlicht, Wärme und blauen Himmel einfach so wegsteckt und dem November mit seinen kalten Stürmen, Regenfällen und schmierigen toten Blättern auf der Straße viel abgewinnen kann!
Als Opfer der düsteren Jahreszeit mag man sich vielleicht wünschen, wie es in „Rana jesen miriše“ heißt: „Hey, schick gute Engel, denn unter meiner Haut regiert der schwarze Teufel.“
Wer einen guten Engel zu Hause hat, sollte sich also gemütlich zu Hause auf der Couch aneinander kuscheln und eine Tasse Tee trinken. Obwohl man sich dann wahrscheinlich nicht mehr so krass mit dem Lied von Mladen Burnać & Matija Dedić identifiziert, bleibt es ein Titel, der mit seiner Zartheit berührt.
Seit dem ersten Hören frage ich mich übrigens, warum man ausgerechnet in Zagreb so eine Nummer komponieren sollte. In dieser wunderbaren Stadt würden Herbstdepressionen einen großen Bogen um mich machen – auch bei Dreckwetter! Weiterer Anspieltipp von Mladen Burnać: Maja. (as)
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