Ungefähr 37 Kilometer von Rijeka entfernt liegt Crikvenica. Ich erreiche den beliebten Ferienort an der Kvarner Bucht am späten Nachmittag des 6. Juni 2015. Total erschöpft bin ich, denn mein Flieger ist nicht in Rijeka gelandet, sondern in Zagreb. Würde man diese Strecke in einem modernen, klimatisierten Auto zurücklegen, wäre ich fit wie ein Turnschuh.
Mein Reiseveranstalter Wikinger Reisen mutet es meiner Gruppe aber bei 30 Grad Außentemperatur zu, in einem klapprigen türkischen Dolmus ohne Klimaanlage durchs Gebirge zu schnaufen. Ich bin mit Abstand die jüngste Reiseteilnehmerin zwischen all den gesetzteren Herrschaften und stehe trotzdem kurz vor dem Zusammenbruch!
Am Kiesstrand von Crikvenica
Nein, Scherz beiseite: Natürlich bin ich unendlich glücklich, endlich, endlich in Kroatien angekommen zu sein (egal, wie mein Körper reagiert). Kaum habe ich das Gepäck in meinem Hotelzimmer mit Meerblick abgestellt, reiße ich mir die Klamotten vom Leib und stürze mich am Strand von Crikvenica ins kühle Nass.
Zum Baden gibt es dort familienfreundliche Kiesstrände und sogar einen Luxus-Hundestrand, die von Urlaubern aus Deutschland und Österreich gut besucht werden. Ich habe Glück, dass ich gegen 18 Uhr planschen gehe. Tagsüber müsste ich dafür bezahlen und dürfte den Stadtstrand ohne Maut nicht einmal passieren!
Das Wasser ist kristallklar und recht flach, weshalb kleine Kinder und Nichtschwimmer in Crikvenica gute Badebedingungen vorfinden. Ich komme mir ein bisschen vor wie in Berlin am See: Den Blick auf das offene Meer behindert nämlich ausgerechnet die Insel Krk! 😉
Ausflugsboote nach Krk
Wer sich für eine Sportskanone hält, kann natürlich nach Krk schwimmen. Dafür gibt es sogar Meisterschaften. Wenn man aber wie ich im Schulsport eine Vier abonniert hatte, schlendert man besser gemütlich zum Hafen von Crikvenica und bucht eine Fahrt mit dem Ausflugsboot.
Mich verschlägt es am übernächsten Tag nach Vrbnik, wo ich bei einer Panorama-Aussicht über die Adria Žlahtina-Weine probiere. Vrbnik auf Krk ist nicht das einzige Ausflugsziel ab Crikvenica. Man kann zum Beispiel auch Fahrten nach Baška oder Touren mit einem Glasbodenboot buchen.
Nach der ersten Nacht sind diese Bootsfahrten für mich nicht relevant. Kaum habe ich mich von den Strapazen der Anreise erholt, gehe ich im hügeligen Hinterland von Crikvenica wandern. Die Küste habe ich meist im Blick, finde die Gegend als Wanderregion aber nicht besonders spannend. Am Ende der Wanderung lande ich in Selce, einem Ort ungefähr drei Kilometer östlich von Crikvenica.
Völlig aufgeheizt von den ungewöhnlich hohen Frühsommer-Temperaturen, hält mich nach einem Eiskaffee nichts mehr an Land. Ich kühle mich ab im türkisen Meer und habe Glück, dass das Wassertaxi „Malena“ gerade im richtigen Moment nach Crikvenica zurück fährt. Als Alternative könnte ich ein Taxi über die Küstenstraße nehmen oder in den fetten Wanderschuhen an der Promenade entlang trotten.
Auf dem Boot entspanne ich mich wie es sich für einen Urlaub gehört und betrachte die Küste vom Wasser aus. Dieser Spaß kostet mich nur 20 Kuna (knapp drei Euro). Am Hotel angekommen, kreuzt ein Mitreisender der Generation Ü50 meinen Weg. Er hat es tatsächlich gewagt, einen Spaziergang von Selce zurück zu machen und steigt nun nach einem Kreislaufzusammenbruch aus einem Krankenwagen …
Crikvenica eher ein Ziel für Familien mit Kindern
Als ich Crikvenica am 9. Juni 2015 hinter mir lasse, bin ich froh, noch viele neue Orte in Kroatien kennenlernen zu dürfen. Ein zweiwöchiger Strandurlaub in dieser Touristenhochburg für Familien mit Kindern wäre mir echt zu langweilig! (as)
Kommentare