Ungefähr 20 Kilometer südlich von Dubrovnik liegt das beschauliche Städtchen Cavtat. Kroatiens südlichsten Urlaubsort, der nur 22 Kilometer von der Grenze zu Montenegro entfernt ist, erreicht man am besten per Boot oder Bus. Es sei denn, man ist mit dem eigenen Auto unterwegs!
Anfang Oktober mache ich einen Sonntagnachmittags-Ausflug dorthin. Die Altstadt von Dubrovnik ist wieder mal überlaufen und zu einem „Game of Thrones“-Disneyland mutiert. Die Ausflugsanbieter im alten Hafen verkaufen auch Taxiboot-Touren nach Cavtat und verhalten sich dabei teilweise wie Marktschreier. Um Stress zu vermeiden, buche ich online. Die Fahrkarte für eine Richtung kostet bei dem Anbieter 100 Kuna.
Nach Cavtat mit dem Boot oder Bus?
Für die Rückfahrt beschließe ich, den öffentlichen Bus von Libertas Dubrovnik zu nehmen. Alle 30 Minuten fährt die Buslinie 10, was sich als günstigere Variante herausstellt – mit einem Ticket für 25 Kuna. Trotz des Preisunterschieds empfehle ich die Bootstour nach Cavtat wärmstens. Gleich nach der Abfahrt genießt man einen kinoreifen Blick auf Dubrovniks Altstadt-Hafen. Auch die felsige Küstenlinie bietet spektakuläre Ausblicke. Und wer Sonne und Meer liebt, kommt während der 45-minütigen Bootsfahrt sowieso voll auf seine Kosten.
Es gibt einen Stopp im Hafen von Mlini, wo es sich ebenfalls lohnt, einen längeren Spaziergang am Meer zu machen und in einer Konoba Kaffee mit Adria-Blick zu trinken. Dieses Vergnügen hebe ich mir für einen anderen Tag auf. Zur Info: Der Bus nach Cavtat hält auch in den Küstenorten Mlini und Srebreno.
Bei der Ankunft am Ausflugsziel erlebe ich auf dem Boot einen wunderschönen Blick auf die Altstadt. Sofort bin ich an der Riva, wo sich ein Café ans andere reiht – mit recht touristischen Preisen, wohl gemerkt. Das ist aber wenig verwunderlich, weil ein Großteil der Besucher direkt aus Dubrovnik kommt. Und für die Rückfahrt dorthin gibt es im Hafen unterschiedliche Taxiboot-Optionen. So hat man die Chance, bei der Gestaltung des Ausflugs flexibel zu bleiben.
Persönliche Eindrücke am Ausflugsziel
Meine Eindrücke von Cavtat halte ich in einem Video fest – gleich unter diesem Artikel kannst du es Dir ansehen. Natürlich würde ich mich auch freuen, wenn du den YouTube-Kanal von Kroatien-Liebe abonnierst.
An neuen Orten lasse ich mich immer locker leicht treiben und filme, was mir vor die Linse gerät. Wie überall in Süddalmatien begegnen mir auf meinem Spaziergang viele hübsche Katzen – die einen sehr zutraulich, die anderen scheu. In einem Souvenirladen können Katzenliebhaber sogar eine drollige Stofftasche mit „Cats of Cavtat“-Verzierung kaufen.
Am Boot orientiere ich mich erst einmal nach rechts und lande an einem von US-Amerikanern gut besuchten Beton-Strand, der zu einem Hotel mit Strandbar gehört. Am Rande des Strandes meine ich zu erkennen und zu riechen, wie Fäkalien in die kristallklare Adria geleitet werden. Dieses Phänomen fällt mir seit meiner Rückkehr nach Dalmatien öfters auf – neben den riesigen Mengen an Plastikmüll, die an Badestrände gespült werden. Ob solche Orte noch die Blaue Flagge verdienen, ist fraglich, doch das ist ein anderes Thema, das mich regelmäßig zur Weißglut bringt!
Romantische Gassen in der Altstadt
Bleiben wir in Cavtat, wo ich durch die engen Gassen der Altstadt flaniere. Während rund um Dubrovnik immer mehr seelenlose Betonbunker in die Höhe gezogen werden, ist man hier von dalmatinischem Steinhaus-Flair umgeben. Über Treppenstufen (dalmatinisch: skalinada) steige ich nach oben, finde einen romantischen Aussichtspunkt und laufe dann rund um die Landzunge von Cavtat. Entlang des Weges entdeckt man lauschige, zerklüftete Badestellen – und ich höre einem Gitarristen zu, der klassische Stücke spielt (siehe Video).
Die Rückfahrt mit dem Bus erweist sich übrigens als perfekte Entscheidung: Erstens ist der Ausblick aufs Meer auf der Küstenstraße traumhaft und zweitens fährt die Linie 10 bis in den Stadtteil Gruž, wo ich noch bis zum 31. Oktober wohnen werde. (as)
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