Bürgermeister fordert Besucherlimit in Dubrovnik

Besucherlimit in Dubrovnik

Der Run auf das UNESCO Weltkulturerbe soll nun in Schranken gewiesen werden! Da die „Perle der Adria“ völlig überlaufen ist, hat die Stadt 2017 erstmals ein Besucherlimit in Dubrovnik in Kraft gesetzt. Nachdem die UNESCO Anfang des Jahres dafür plädiert hatte, nicht mehr als 8.000 Besuchern pro Tag Zugang zur Altstadt zu gewähren, ergriff die Stadt erste Maßnahmen.

116 Überwachungskameras in der Altstadt von Dubrovnik

Zunächst wurden 116 Überwachungskameras im historischen Stadtzentrum von Dubrovnik installiert. „Big Brother“ soll aber nicht nur der Überwachung dienen, sondern auch die Besucherströme zahlenmäßig eindämmen. Bis zu 6.000 Menschen haben aktuell täglich freien Zutritt.

Zählen die Kameras zwischen 6.000 und 8.000 Besucher, kommt Kontrollpersonal zum Einsatz, um die Massen beim Betreten der Altstadt zu verlangsamen. Sobald das von der UNESCO geforderte Besucherlimit in Dubrovnik erreicht ist, dürfen organisierte Reisegruppen den alten Stadtkern gar nicht mehr betreten.

Um eine Abweisung an den Toren zur Altstadt zu vermeiden, sollten Touristen ihren Besuch mindestens einen Tag im Voraus anmelden. Besitzern einer Dubrovnik City Card ist das Betreten zu jeder Zeit gestattet, doch unangemeldete Gäste kommen nicht weiter, bis die Besucherzahl wieder unter 8.000 fällt.

Altstadt von Dubrovnik
Jacek Abramowicz / Pixabay

Besucherlimit in Dubrovnik von 4.000 Gästen pro Tag?

Der im Juni gewählte Bürgermeister von Dubrovnik, Mato Franković, setzt sich jetzt für noch drastischere Maßnahmen ein. Wie er gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph erklärt, werde in den kommenden zwei Jahren eine Begrenzung von 4.000 Personen in der Altstadt zum Tragen kommen. „Wir wollen nicht bis ans Maximum gehen. Wir wollen weniger als das“, macht er deutlich.

Die verschärfte Regulierung der Touristenströme soll auch Kreuzfahrtschiffe betreffen. Station im Hafen dürften sie in Zukunft nicht mehr machen, wenn das von Franković anvisierte Besucherlimit in Dubrovnik gesprengt ist. Der Bürgermeister betont: „Es ist nicht meine Aufgabe, Menschen glücklich zu machen, sondern die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Einige Kreuzfahrt-Reedereien werden mir zwar widersprechen, aber mein Hauptziel ist es, die Qualität für Touristen sicherzustellen. Das funktioniert nicht, wenn die Situation so bleibt wie sie ist.“

Kreuzfahrt Dubrovnik
MustangJoe / Pixabay

Einschränkungen für Kreuzfahrtschiffe

Im Jahr 2016 haben 529 Kreuzfahrtschiffe mit 779.916 Passagieren in Dubrovnik angelegt, 2015 waren es noch 475 Schiffe. Laut Angaben des Bürgermeisters seien Donnerstage, Freitage und Samstage besonders problematisch, da sich an diesen Tagen zwischen 8 und 14 Uhr unzählige Kreuzfahrt-Touristen durch die Gassen der Altstadt drängeln.

Franković sagt: „Ein Verbot für große Reisegruppen in der Stadt wird die Qualität (der Besichtigung, Anm. der. Red) erhöhen. Ich bin mir 100 Prozent sicher, dass auch die Kreuzfahrt-Passagiere glücklich darüber sein werden.“

Was haltet Ihr von einem Besucherlimit in Dubrovnik? Unnötig oder längst überfällig? Hinterlässt Eure Meinungen im Kommentarfeld! (as)

Autor

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Annika Senger
Annika Senger ist Gründerin und Chefredakteurin des Reise- und Kulturportals Kroatien-Liebe. Die passionierte Bloggerin und Reisevermittlerin interessiert sich für Reisen, Musik, Literatur, Sprachen, Kochen und Fotografie.
Adresse: Berlin, Deutschland

Kommentare

Michael Masin-Flies
4. Juni 2019
Wir waren am 3. Juni 2019 in Dubrovnik und sind mehr oder weniger entsetzt nach nur 10 Minuten aus der Altstadt geflüchtet? Vom Flair früherer Zeiten keine Spur mehr. Wir möchten nicht wissen, was in den Sommermonaten dort los ist. Ein Besuch der Altstadt ist kein lohnendes Ziel mehr, es ist purer Stress. Wir hatten mit einem Mietwagen einen Ausflug nach Dubrovnik gemacht.
Annika Senger
4. Juni 2019
Ich bin ebenfalls alles andere als glücklich über den Massentourismus in Dubrovnik. Diese Entwicklung geht ja auch auf Kosten der Einheimischen, die dort seit langer Zeit leben.

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