Aprikosenknödel (kroatisch: knedle of marelice) sind eine reichhaltige Nachspeise – oder ein Hauptgericht, falls man mal Appetit auf ganz viel süßes Fruchtiges hat.
Knödelgerichte kamen mit der Habsburger Monarchie nach Kroatien und haben sich dort bis heute gehalten, vor allem in den nördlicheren Regionen des Landes. Nachdem ich vor einiger Zeit Quarkknödel gemacht hatte, folgte gleich ein Kommentar, dass das doch ein österreichisches Essen sei.
Die kroatische Küche ist eben ein Mix aus unterschiedlichen nationalen Essgewohnheiten, denn jeder Eroberer brachte auch seine Spezialitäten mit: die Osmanen Burek oder Ćevapčiči, die österreichisch-ungarische Monarchie Knödel und Palačinke, die Italiener Pasta, wie man in Istrien sehr schnell bemerkt.
Von so viel Multikulti ist in kroatischen Restaurants in Deutschland nichts zu spüren. Vor ein paar Tagen bin ich an einem Lokal in Berlin vorbeispaziert und habe gleich mal die Speisekarte inspiziert. Aprikosenknödel suchte ich darauf vergeblich, stattdessen wurden Balkanplatten, Ćevapčiči, Ražnjići und Pljeskavica angeboten. Als Vegetarierin hatte ich also ganz schlechte Karten! Wie schön, dass es eine Alternative gibt: selbst kochen.
Zutaten für Aprikosenknödel
Für Knedle od marelice (marelica = Aprikose) für die ganze Familie nehme man folgende Zutaten:
800 Gramm gekochte Pellkartoffeln
200 Gramm Mehl
ein Ei (oder Ei-Ersatzpulver
einen Esslöffel Butter (oder Margarine)
einen Teelöffel Salz
15 entsteinte Aprikosen
Paniermehl
Butter zum Anbraten
Zucker
Zimt
Die Zubereitung
Zunächst koche man die Kartoffeln, lasse sie abkühlen, pelle und zerstampfe sie. Den Kartoffelbrei mische man mit Butter, Salz, Ei und Mehl und knete das Ganze gut durch. Sobald man einen glatten Teig in den Händen hält, rolle man ihn auf einer eingemehlten Oberfläche aus und schneide ihn in gleich große Quadrate.
Auf jedes Viereck lege man eine Aprikose und forme daraus Knödel, die dann in einem großen Topf mit gesalzenem Wasser aufgekocht werden. Wenn die Knödel an der Oberfläche schwimmen, lasse man sie noch fünf bis sechs Minuten weiterköcheln und hole sie mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser.
In der Zwischenzeit zerlasse man in einer Pfanne Butter und röste Paniermehl leicht darin an. Am Ende wälze man die Aprikosenknödel in den angebratenen Semmelbröseln und serviere sie warm mit Zucker und Zimt.
Mit Zucker nicht zu sparsam umgehen
Wenn die Aprikosen nicht von Natur aus süß geraten sind, geht mit dem Zucker ein bisschen großzügiger um. Je süßer die Knödel, desto besser schmecken sie! Ansonsten bedenkt bitte, dass dies zu den etwas aufwändigeren kroatischen Rezepten gehört und Ihr für die ganze Kochaktion mindestens anderthalb Stunden einplanen solltet.
Sobald der Teig ausgerollt ist und die Knödel geformt sind, heißt es auf dem Küchentisch erst einmal putzen. Als Belohnung bekommt man dann aber leckere Aprikosenknödel! (as)
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