Schon mal kroatische Kaktusfeigen gegessen? Es lohnt sich, denn das süß-säuerliche, von Kernen durchsetzte rote Fruchtfleisch ist unheimlich saftig und erfrischend. Wenn ich mir diese Früchte das nächste Mal einverleibe, werde ich allerdings schlauer sein als Anfang September in Split. Kroatische Kaktusfeigen (und Kaktusfeigen im Allgemeinen) haben unzählige kleine Stacheln, die man auf den ersten Blick kaum sieht und deshalb vielleicht unterschätzt.
Kroatische Kaktusfeigen im Park Marjan
Der 4. September 2016 ist ein heißer Tag in Split. Auf der Suche nach Schatten und spektakulären Aussichten gehe ich im Park Marjan spazieren – total entspannt und nichts Böses ahnend. Am Wegesrand in diesem mediterranen Bergpark wachsen Kakteen mit prallen, violetten Früchten.
Beim Anblick der Kaktusfeigen läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich weiß, dass sie frisch geerntet in Kroatien viel besser schmecken, als wenn ich sie in Deutschland beim türkischen Gemüsehändler kaufe. In einem blinden Anflug von Gier pflücke ich eine Feige, breche sie mit den bloßen Fingern auf und beiße hinein. Lecker und trotzdem autsch!
Eine Zunge voller Stacheln
In meine Finger, Lippen und die Zunge bohren sich winzige Stachelhärchen. Es fühlt sich wohl so an, als hätte ich versucht, einen Seeigel zu verspeisen. Kroatische Kaktusfeigen pieken höllisch und ich denke: „Wie kann man nur so blöd sein!“
Die nächsten Minuten verbringe ich damit, meine Haut von den Stacheln zu befreien – kein leichtes Unterfangen. Sie sind so fies klein, dass man sie schwer zu greifen bekommt. Ein paar Nachwirkungen von dieser Kaktusfeigen-Aktion spüre ich noch am nächsten Morgen.
Immer mit Handschuhen pflücken
Was habe ich aus meinem Fehler gelernt? Ganz klar: dass ich kroatische Kaktusfeigen in Zukunft nur noch mit dicken Küchenhandschuhen pflücke und schäle.
Abgesehen von den Stacheln sind Kaktusfeigen nämlich sehr gesund. Laut Angaben im Früchte-Lexikon von Hoooliday enthalten sie einen hohen Anteil Vitamin C, B-Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor. Der Zucker-Anteil beträgt sieben bis zehn Prozent. Außerdem sollen die Früchte den Cholesterinspiegel senken.
Na, wenn das keine Gründe sind, im nächsten Kroatien-Urlaub Kaktusfeigen zu probieren! Man sollte sich nur vor den Stacheln in Acht nehmen. (as)
Titelbild: wolf23362 / Pixabay
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