Mit der Fähre von Split nach Brač und zurück

Nach meiner Mammuts-Anreise mit Bus und Bahn nach Kroatien geht es am Nachmittag des 4. September 2016 weiter mit der Fähre von Split nach Brac. Direkt im Hafen von Split kann ich bei Jadrolinija Fährtickets kaufen. Organisiert wie ich manchmal bin, habe ich meine Fahrkarten bereits online auf der Website der Reederei bestellt und mit Kreditkarte bezahlt. Nicht gerade meine bevorzugte Zahlungsmethode, aber die einzig mögliche!

Ich hätte die Option, meine Tickets für die Fähre von Split nach Brac und zurück auf dem Smartphone vorzuzeigen. Für solche Spielereien bin ich noch zu ‚old school‘. Ich drucke sie lieber auf Papier aus.

Der übersichtliche Hafen von Split

Praktisch für mich ist, dass der Busbahnhof von Split gleich am Hafen gelegen ist. Jadrolinija dominiert die Anlegestellen, doch bei meiner Ankunft in der zweitgrößten Stadt von Kroatien habe ich noch keine Ahnung, an welchem Kai um 16:30 Uhr der Katamaran nach Bol in See stechen wird.

Ich habe acht Stunden Zeit, mir die Info zu beschaffen, verstaue erst einmal meinen Koffer am Autobusni kolodvor und gehe an der Riva frühstücken.

An einer zentralen Stelle im Hafen finde ich eine große digitale Anzeigetafel, ähnlich wie an Bahnhöfen und Flughäfen. Dort sind alle Fährverbindungen von Jadrolinija mit Namen der Boote und Anlegestellen aufgelistet. Nun weiß ich, dass ich mich zum Kai Nummer 5 begeben muss und verbringe ein paar entspannte Stunden in Split.

Fähre von Split nach Brac: Katamaran nach Bol

Ich habe Glück, dass ich ohne Auto angereist bin. So kann ich mit dem Katamaran non-stop an meinen Urlaubsort Bol schippern. Wäre ich motorisiert unterwegs, müsste ich die Autofähre nach Supetar nehmen und von da quer über die Insel fahren.

Auf dem Katamaran können nur Fußgänger mitfahren. Es ist ein klarer, sonniger Tag. Ich freue mich auf die 50-minütige Überfahrt, denn ich habe mir vorgenommen, viele schöne Fotos auf See zu schießen. Fehlanzeige! Als ich die Fähre betrete, erfahre ich, dass es verboten ist, draußen zu sitzen. Leicht frustriert sichere ich mir einen Fensterplatz und lasse mich von der Klimaanlage abkühlen. Den ganzen Tag hat mich die Sonne ordentlich aufgeheizt, so dass mir der angenehme Temperaturwechsel gelegen kommt.

Rückreise mit der Autofähre ab Supetar

Auch meine Rückreise könnte ich am 10. September mit dem Katamaran ab Bol antreten. Das Boot fährt jedoch schon morgens um 6:30 Uhr ab – viel zu früh! Ich möchte ohne Stress abreisen und ein letztes Bad im Sonnenaufgang am Meer genießen.

Wenn ich so zeitig meine Zelte auf Brač abbreche, müsste ich auf die morgendliche Erfrischung in der Adria verzichten. Also buche ich ein Ticket für die Autofähre von Supetar nach Split. Ich vertraue darauf, dass irgendein Teilnehmer beim Lebensfreude-Seminar so nett ist, mich nach Supetar zu chauffieren. Wenn nicht, fahre ich mit dem öffentlichen Bus.

Ich habe Glück: Seminarleiterin Belinda Zaborsky und ihr Freund Hannes planen eh ein paar Unternehmungen mit dem Auto. Wir schauen uns noch einige Orte auf der Insel an, bevor mich die Fähre um 14:00 Uhr zurück nach Split bringt.

Der Andrang auf dem Schiff ist so riesig, dass es verspätet im Hafen einläuft und Supetar mit 20-minütiger Verspätung verlässt. „Wie können so viele Autos in eine Fähre passen?“, frage ich mich erstaunt. Irgendwie funktioniert es und diesmal gibt es auch die lang ersehnten Außendecks zum Fotografieren.

Trotz warmer, Schweiß treibender Außentemperatur zeigt sich der Himmel passend zum Abreisetag grau und diesig. Tiefblaue Seemotive bleiben mir verwehrt. Stattdessen lichte ich die am Horizont immer größer werdende Skyline von Split ab. Mir fällt nun auf, dass sie hauptsächlich von sozialistischen Plattenbauten geprägt ist und Diokletians historische Altstadt nur einen kleinen Teil von Split ausmacht.

Bei meiner Ankunft im Hafen fühle mich leer wie am Ende jeder Kroatien-Reise. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass mit der Fähre von Split nach Brac und zurück alles so einwandfrei geklappt hat. (as)